Es gibt Menschen, die sagen: Ich kann’s nicht mehr hören! Immer und überall nur noch Meldungen über Flüchtlinge. Stimmt schon! Das Thema bestimmt die Medien und auch die öffentliche Diskussion. Aber weghören und wegschauen ist genauso falsch wie einfach schweigen. Deshalb organisierte Pfarrer Walter Becker in Zusammenarbeit mit den Religions- und Ethik-LehrerInnen der BBS eine Informationsveranstaltung zu diesem bewegenden Thema.Was dabei heraus kam war nicht nur Info, sondern weit mehr noch Begegnung. Die Verantwortlichen der Flüchtlingshilfe Pirmasens von Diakonie und Caritas brachten zu diesem Treffen nämlich echte Fachleute in Sachen Flüchtlinge mit: nämlich junge Männer aus verschiedenen Ländern, die selbst erlebt hatten, worüber sie erzählen wollten. Die gesamte 11. Klassenstufe war in der Aula versammelt. Und vielleicht gerade weil es so voll und eng war, gab es schon nach kurzer Zeit keine Berührungsängste mehr. In spontan gebildeten Kleingruppen kam man trotz manch sprachlicher Barriere dennoch schnell miteinander ins Gespräch: Was wisst ihr von euren Familien und eurer Heimat? Was habt ihr erlebt auf der Flucht? Was gefällt euch am besten in Pirmasens? Wie sehen eure Zukunftspläne aus? Aber auch: Kannst du mal meinen Namen auf Arabisch schreiben? Wenn aus Nachrichtenmeldungen plötzlich Menschen mit eigenem Namen und einem (trotz all der schlimmen Erlebnisse) lachenden Gesicht werden, dann sieht man vieles mit ganz anderen Augen.
Und zum guten Schluss fanden sich einige Sportbegeisterte zusammen, die (selbstverständlich digitale) Adressen austauschten und sich zum gemeinsamen Basketballspiel verabredeten. Da sieht man mal wieder, dass Smartphones an der Schule zumindest manchmal ganz nützlich sein können, um Brücken von Mensch zu Mensch zu bauen. Man hört voneinander und (hört) nicht einfach nur weg!