Ein Team-Player verlässt das „Spielfeld“ BBS.
Nun hört, ihr lieben Festtagsgäste,
jetzt kommt sicher nicht das Beste!
Denn reimen ist des Redners Feind
Und auch der Hörer größtes Leid.
–
Doch ist der Anlass hier und heute
So wichtig (traurig), ach ihre lieben Leute,
dass Makel, Fehler, Qualität
schnell in Vergessenheit gerät.
–
Denn heute, ja ich glaub es kaum,
und Nein, es ist kein böser Traum.
In Pension geht heut der Heiner
Und ich glaub es freut sich keiner.
–
(Außer Heiner)
–
Doch bevor wir ihn entlassen,
will ich kurz in Worte fassen
wie er so ist, der Herr Direktor,
von unserm gymnasialen Sektor.
–
So lasst uns schauen wie es war:
Ein Tag im Leben des Herrn K.
–
Er steht auf im Morgengrauen,
um den Tag vorauszuschauen.
Voll‘ Gedanken mit zwei Hunden
Dreht er in Einöd seine Runden.
–
Gerettet aus der Weg-Werf-Tonne
Sind sie bis heute seine Wonne.
Und wer ein Herz für Tiere hat,
der hat auch Menschen niemals satt.
–
Kaum sind die Hunde dann versorgt,
fährt er an diesen schönen Ort.
Die BBS in Pirmasens
war seines Lebens Quintessenz.
–
Als „Lehrer Einfach“ fing er an.
Deutsch, Geschichte ham‘s im angetan.
Die Schüler lagen im am Herzen
Und bereiteten ihm auch Schmerzen.
–
Es fehlt ihm nie an Kompetenz.
Berühmt ist seine Eloquenz.
Er hat … und das kommt selten vor
Auch einen kritischen Humor.
–
Die alten Griechen, Römer, Kelten
Und die Mittelalterwelten,
das war seine Leidenschaft.
Ja, das hat er gern gemacht.
–
Er wollt sein ein guter Lehrer
Heute wird das immer schwerer.
Die Welt verändert sich rasant.
Die Probleme sind bekannt.
–
Die Schüler besser zu verste’n,
Deshalb wollt er auf Reisen gehn.
Ins Land, in dem Zitronen blühn.
Nach Italien zog er hin.
–
Brebbia wurde legendär.
Alles war dort halb so schwer.
Alle fanden’s wunderbar
Die Lehrer und die Schülerschar.
–
Doch nun zurück zum Schulalltag
Mit seiner Mühe, seiner Plag‘.
Mit Problemen, Schwierigkeiten
Wie es war zu allen Zeiten.
–
Die Schüler vor der Türe stehn,
sie wollen den Herrn Kracke sehn.
„Herr Kracke, haben sie kurz Zeit?
Echt, der Heiner tat mir leid.
–
Büroarbeit im A-Gebäude
War nicht immer seine Freude.
Viel lieber war ihm Unterricht.
Den Computer mocht‘ er nicht.
–
Ja, wie hat er’s denn gemacht,
dass er die ganze Arbeit geschafft?
Für Heiner war das sofort klar:
Divide et impera! (Teile und herrsche)
–
Mit geschult-kritischem Blick
Und glänzend-taktischem Geschick
Hat er ein Team sich aufgestellt.
Es ist das beste von der Welt.
–
Egal, was immer auch passiert,
stets hat alles funktioniert.
Und wenn mal was daneben war
Dann half Geduld ganz wunderbar.
–
In Ruhe und mit Menschlichkeit
Und mit ganz viel Heiterkeit
Ging er die Sache immer an.
Das hat allen gut getan.
–
Der Herr Direktor Heinrich Kracke,
der hat sie alle an der Backe.
Die Schüler, Eltern und Kollegen
Auf krummen und auf graden Wegen.
–
Und wenn ihn packt der heil‘ge Zorn
dann sitzt die Brille ganz weit vorn.
Dann heißt es in Deckung gehen
Ich denk, dass muss man auch verstehen.
–
Wollt er sich mittags mal erholen,
hat er sich etwas Zeit gestohlen.
Zusammen mit nem anderen Leiter
Verging die Essenszeit recht heiter.
–
Die zwei gewichtigen Gestalten
Ließen keine Gnade walten.
Um sich selber zu belohnen,
gab’s stets doppelte Portionen.
–
Zurück zur Schule gings gestärkt:
„Auf Gesellen, frisch ans Werk“.
So lud er seine Schüler ein!
Geschichte bildet ungemein.
–
Sehr spät ging’s oft genug nachhaus‘,
wo er führt die Hunde aus.
Ob er gut war zu ertragen,
das müsst ihr Frau und Kinder fragen.
–
Falls das bisher noch nicht so war
Nun kann er’s lernen sonnenklar.
Als Pensionär da hat er Zeit,
zu machen, was Familie freut.
–
Kochen, bügeln, Rasen stutzen
Und auch mal die Fenster putzen
Alles das darf er jetzt dann machen.
Ob ihm da vergeht sein Lachen?
–
Ach, das war nur Quatsch und Spaß,
weil ich mich wieder mal vergaß
statt mich einfach nur zu fragen,
was ich eigentlich wollt sagen.
–
Drum jetzt in der gebotenen Kürze:
Wer ihn gesehn am Grill mit Schürze,
der ahnt was alles in ihm steckt,
wenn man nur sein Herz erweckt.
–
Ein Familienmensch ist Heiner
Ich denke das bezweifelt keiner.
Und wer das nicht glauben kann,
der schau sich die Familie an.
–
Nun genug der Lobesworte,
denn es warten Brötchen, Würstchen Torte (?)…
Am Schluss, ich darf es wagen
will ich dir nur noch sagen:
–
Ach Heiner, bleib so wie du bist,
ein Guter Kerl und Optimist
Halt, Stopp, fast hätt‘ ich was verschlappert,
weil viel zu viel ich hab geplappert…
–
Aus dem Flurfunk kommt die Kunde:
Der Heiner dreht noch eine Runde.
Wenn Not am Mann ist, sei er da.
Wer ihn kennt, dem war das klar.
–
Denn so ein echter Lehrersmann
Das Lehren nicht vergessen kann.
Ob mit Bart, ob glattrasiert,
Wir werden sehen was passiert.
–
In diesem Sinne…DANKE, lieber Heinrich Kracke
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